Homefront: The Revolution im Test.

Autor des Artikels: Steven Wilcken

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Homefront: The Revolution im Test.

Wir haben uns Homefront the Revolution angeschaut. Der Shooter hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Stammt er noch aus dem Bankrott gegangenen Unternehmen THQ, landete bei Crytek, die wiederum ebenfalls aus finanzieller Not das Spiel an Deep Silver, alias Koch Media abgegeben haben. Verrückt! Kann das gut gehen?

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[b]Worum geht es?[/b]
In Homefront wird mal wieder die USA besetzt. Angesetzt ist das Spiel in Philadelphia. Der Apex Konzern hat sich nach dem Angriff der Nordkoreaner im ersten Teil unabhängig gemacht und sorgt seit dem für viele Probleme in der Welt. Große Teil der USa wurden von APEX in Schutt und Asche gelegt. Seit dem patrollieren sogenannte „Norks“ die Straßen und beanspruchen die Städte für sich. Doch es gibt Hoffnung. In Hinterzimmern, U-Bahntunneln und anderen verwinkelten Systemen brodeln Revolutionsherde. Die Zivilgesellschaft möchte endlich ihr Land zurück. In der Haut von Ethan Brady machen wir uns uns in Philadelphia daher auf den Weg, die Stadt von den Norks zu befreien.

[b]Klischees am laufenden Band[/b]
Allerdings fällt es schwer richtig warm mit der eigentlich interessant klingenden Geschichte zu werden. Es gibt einfach zu viele Vorhersehbare „Punkte“, wenig Überraschungen. Man hat das Gefühl, dass das Spiel ein eingekauftes Standardskript runter spielt um irgendwie das eigentlich Interessante Konzept einer offenen Welt, die wir wieder erobern sollen, in ein geschichtlichen Rahmen zu packen. Aber sei es drum – mit steigenden Fortschritt können wir uns ohnehin immer wieder von der Hauptstory lösen und unsere eigenen Abenteuer erleben.

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[b]Offene Welt[/b]
Das wird dank der offen gestalteten Welt möglich. Naja zumindest gröstenteils Offen. Philadelphia besteht nämlich aus mehreren Abschnitten, die jeweils recht große Flächen zur freuen Erkundung bieten. Frech hat man sich hier allerdings wenig eigene Ideen einfallen lassen und funktionierende Systeme aus Open World Klassikern übernommen. Beispielsweise sind die Maps ähnlich aufgebaut wie in Far Cry. Auch hier gibt es Türme, die wir einnehmen können um mehr über die Umgebung zu erfahren. Lager für Lager können wir so die Revolution vergrößern und den Norks den Kampf ansagen.

Bezüglich Revolution. Es gibt verschiedene Zonen, die in verschiedenen Farben gekennzeichet sind. Gelbe Zonen sind größtenteils in den Händen der Zivilbevölkerung. In den Roten Zonen treffen wir auf viele Feinde. In den gelben Zonen gibt es dennoch ein wenig zu erledigen. Hier können wir nämlich kleine Aufstandherde erzeugen, indem wir ein „Revolutionometer“ füllen. Erreicht dies 100% zieht die Zivilbevölkerung in den Krieg gegen die Norks. Das ist zwar Optional, wie fast alles im Spiel, kann im späteren Spielverlauf aber deutlich das Leben erleichtern.

Allgemein warten viele kleine Aufgaben auf uns. Überall auf der Map finden sich kleine Icons, die vermutlich eine Aufgabe für uns bietet. Wir können aber auch Aufträge am Revolutionsbrett annehmen. Egal was wir machen, wir können Geld verdienen und so unsere Ausrüstung deutlich verbessern.
[b]Waffenupgrades und Gadgets[/b]
Und hier ist eine der Stärken im Spiel, denn mit der Zeit bekommen wir viele Waffen und kleine Gadgets. Die Waffen können wir wie in Crysis „on the Fly“ an bestimmten Positionen verändern. Ein anderer Lauf, ein anderes Magazin ein anderes Zielrohr? Schnell bauen wir aus einem einfachen Gewehr ein Snipergewehr. Oder eine schweren Waffe einen Granatwerfer. Schade nur dass dies so optional gehalten wird. Nutzen muss man das Feature nämlich nicht um im Spiel voran zu kommen.

Immerhin bei den Gadgets kommt man immer wieder in Versuchung diese zu nutzen. Ihr könnt nämlich Zielsuchende Bomben aktivieren oder ein kleines ferngesteuertes Auto als Drohne nutzen. Mit dem könnt ihr dann Ziele hacken, Bomben befestigen und viele kleine andere Tricks gegen die Norks einsetzen.

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[b]Gameplay[/b]
Doch wie spielt sich Homefront the Revolution? In erster Linie ist das wohl ein interessanter Titel für Leute, die sich gern Zeit lassen in einem Shooter. Wer ähnlich wie in Doom einfach drauf los stürmt, wird in Homefront vermutlich keinen Erfolg haben. Zu schnell geben wir den Löffel ab. Man muss also mit Bedacht vorrangehen. Ausnahmen bestätigen die Regel, denn es gibt durchaus schon ein paar Missionen wo wir um starke Feuergefechte kaum drum herum kommen. Allerdings gehören diese bei mir zu den weniger geliebten Spielabschnitten. In Homefront The Revolution funktionieren die ruhigen Passagen meiner Meinung deutlich besser.
[b]Wiederstandsmodus[/b]
All das könnt ihr auch in einem Ko-op Modus erleben. Schade ist – ihr dürft nicht die offene Welt gemeinsam bereisen und Missionen erledigen. Allerdings kann man in extra für diesen Modi entwickelten Missionen mit bis zu vier Spielern antreten. Und das funktioniert ziemlich gut! Man mag fast sagen, dass genau dieser Wiederstandsmodus der Kaufgrund für Homefront the Revolution sein könnte.

Hier verdienen wir nicht nur Geld für neue Waffen, sondern sammeln auch Erfahrungspunkte und erweitern so unsere Fähigkeiten. Da es mehrere Fähigkeitsbäume gibt, kann man sich hier herrlich mit einem eingespielten Trupp absprechen. Das ist auch nötig, denn die Missionen können auch mal knackiger werden. So zumindest mein Empfinden.

[b]Technik[/b]
Technisch setzt Homefront The Revolution auf die CryEngine. Das hat vermutlich in erster Linie mit der Herkunft zu tun. Schlecht ist das allerdings auch nicht, denn die Entwickler spielen die Starken Licht und Schatteneffekte der CryEngine sehr gut aus. Allerdings gibt es mittlerweile Titel, welche die grafische Pracht von Homefront The Revolution deutlich übertreffen. Von daher sieht Homefront The Revolution nicht schlecht aus, muss sich aber mit einer soliden Optik zufrieden geben.

Hinzu kommen fiese FPS Schwankungen, welche die Entwickler allerdings mit Patches in den Griff bekommen möchten. Musik und Sprachausgabe hingegen sind gelungen.

Fazit: Homefront The Revolution ist sicherlich kein schlechtes Spiel. Das Problem ist eigentlich eher die mittlerweile sehr starke Konkurrenz im Open World Shootergenre. Zu lange hat sich der Titel Zeit gelassen um auf den Markt zu erscheinen. Denn so muss sich das Spiel den Vergleich zu den großen Spielen der letzten Monate und Jahre stellen. Und der spricht abgesehen von dem spaßigen Ko-op Modus eher für die Konkurrenz.

Allerdings ist es ja auch so, dass aktuell Spieleveröffentlichungen eher Mau auf einigen Plattformen sind. Bei Homefront The Revolution handelt es sich keinesfalls um ein schlechtes Spiel. Allerdings kann es auch nicht grade mit Eigenständigkeit strahlen. Wer einen soliden Open World Shooter sucht, der durchaus zahlreiche Stunden unterhalten kann obwohl er einige Tücken und Fehler besitzt, der kann sich gerne an Homefront ausprobieren.
[b]Kaufempfehlung: Jaein – Fazit lesen![/b]