The Elder Scrolls Online im Test

Autor des Artikels: Steven Wilcken

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Schlaflose Nächte, viel zu kurze Tage. The Elder Scrolls Online ist da und bringt das MMO auf Konsolen auf ein neues Qualitäts-Level. Wir haben uns in die reichhaltige Welt von The Elder Scrolls Online begeben und erlebten viele Abenteuer. Hier ein kleiner Erfahrungsbericht.

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[b]Die Qual der Wahl[/b]
Aller Anfang in The Elder Scrolls Online ist schwer. Denn es müssen wichtige Entscheidungen getroffen werden, die sich später nicht so einfach revidieren lassen. Zunächst muss man sich für die passende Version entscheiden. Denn unter Umständen kann es durchaus sinnvoll sein, sich gleich die Imperial-Edition von The Elder Scrolls Online zuzulegen. Damit hat man diverse Vorteile und kommt so meist günstiger davon, als wie wenn man sich dies später nachkauft.

Die nächste Entscheidung ist die der richtigen Allianz. Ganze 3 gibt es und diese sind grundsätzlich getrennt. Man kann zwar miteinander handeln, sogar ein die gleich gilden gehen. Aber gemeinsam spielen funktioniert nicht. Sprecht euch also mit euren Freunden ab!

Und dann müsst ihr euch auch noch für die passenden Klassen entscheiden. Wer in The Elder Scrolls Online erfolgreich sein will, wird langfristig auf klassische Gruppenkostenlationen aus Heilern, Damage Dealern und Tanks nicht verzichten können. Entsprechend solltet ihr bekannte haben, die mit euch gemeinsam in die Schlacht ziehen.

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[b]Der Prolog[/b]
Hat man sich letztlich entschieden, beginnt das Abenteuer mit dem Prolog. Wohlgemerkt – der Prolog war ganz schön zäh. Wenn man sich mit der Steuerung nicht auskennt und wenig mit der Elder Scrolls Franchise in Berührung gekommen ist, ist die kalte Welt von Kalthafen, im Prolog, nicht sonderlich einladend. Glücklicherweise hat man diesen in 15 Minuten hinter sich gebracht und wird dann endlich in die offene Welt entlassen.

[nextpage title=Offene-Welt,Kritik]

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[b]Keine richtige offene Welt[/b]
Richtig offen zeigt sich die Welt von The Elder Scrolls Online allerdings niemals. Obwohl wir in Verlauf von hunderten Spielstunden nach und nach alle Ländereien bereisen dürfen, haben wir niemals die Wahl zwischen den Gebieten während unserer Questsessions zu wechseln. Wir sind gezwungen einer Hauptstory zu folgen und auf dem Weg möglichst viele Seitenquests mitzunehmen.

Bethesda schränkt aber noch mehr ein. Denn mit der Zeit hat man dort Farmingspots immer wieder wegepatcht und zwingt MMO´ler dazu, die Geschichte zu Questen. Zwar darf man zwischenzeitlich auch mal ein Verlies besuchen oder auf das PVP Schlachtfeld gehen. Doch der Weg um auf die höchsten Veteranen-Ränge zu kommen ist ziemlich strikt vorgegeben.

Man muss schon sehr kreativ sein um andere Wege zu finden. Ich beispielsweise habe es mit Grinding in dem Verlies „Pilzgrotte“ ausprobiert. Damit kam ich sehr schnell von Level 10-50. Nun auf Veteranen-Level wird das Leveln aber immer zäher. Hinzu kommt auch noch, dass ich durch die Vernachlässigten Quests nun nicht in die High-Level-Gebiete komme. Man zwingt mich die komplette Story nachzuspielen – Ätzend…

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[b]Weitere Kritik[/b]
Und damit nicht genug. Denn Teso versteht sich eigentlich als Gruppenspiel. Als MMO hat man ständig Leute um sich. Ich habe beispielsweise mit meinem Mitbewohner angefangen, eine Gilde namens Senatic aufgebaut und gemeinsam versuchen wir uns schnellstmöglich auf die Raids in Teso vorzubereiten. Doch wirklich effektiv können wir das ganze nicht angehen. Das Spiel zwingt uns ständig auf den anderen zu warten. Machen wir das nicht, sind wir schnell an zwei unterschiedlichen Quest-Spots und können schon allein durch die „Phasing-Technik“ nicht mehr miteinander questen. Die „Phasing-Technik“ macht die Welt dynamisch und zeigt gebiete unterschiedlich dar. Dadurch kann die Haupstory vorrangetrieben werden und man erlebt eine sich ständig ändernde Welt in einer Welt voller Spieler. Eigentlich cool aber auch sehr einschränkend.

[b]Nur Kritik? Nein![/b]
Das soll es erstmal mit der Kritik gewesen sein. Denn wer sich mit diesen Schwächen des Spiels abfindet, der findet eine Welt, wie man sie auf Konsolen noch nie erlebt hat. Außerdem hat es Bethesda geschafft, eine komplexe Steuerung wundervoll auf einem Controller unterzubringen. Die Gruppendynamik geht voll auf und das Spiel funktioniert wundervoll auf Konsolen!

Das merkt man vor allem in den Gruppen-Verliesen. Hier hat man sich wirklich viel mühe gemacht, Fähigkeiten und Klassen aufeinander abzustimmen.

[nextpage title=Systeme,Buy-2-Play,Kronen-Shop]

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[b]Komplexe-Systeme [/b]
Hat man sich erstmal mit den groben Dingen des Spiels vertraut gemacht, hat man unheimlich viele Möglichkeiten, in sehr komplexe Systeme abzutauchen. Sei es das Individualisieren und Skillen von Charakteren, das umfangreiche Crafting-System, bei dem ihr zahlreiche Berufe ausüben könnt, oder das effektive Handeln mit anderen Spielern. Vermutlich kann man sich mit dem gebotenen Inhalt Jahre beschäftigen, wenn man alles bis aufs Detail verstehen und ausprobieren möchte. Zumal auch jetzt noch eine Woche nach Start, ständig neue Details auftauchen. Beispielsweise das Champions-System, dass ich nun erst ein paar Tage besitze und mir wieder weitere Möglichkeiten gibt, meinen Charakter noch mehr in bestimmte Richtungen zu trimmen.

Entsprechend ist es mir bei dem aktuellen Fortschritt auch unmöglich auf jegliche Details des Spiels einzugehen. Man wird quasi von Möglichkeiten erschlagen, was wundervoll ist!

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[b]Buy-2-Play und Kronen-Shop[/b]
All das bekommt man mit einem einfachen Kauf. Da es sich hier um ein MMO handelt, das mit teuren dedizierten Servern betrieben werden muss, muss man allerdings in Kauf nehmen, dass Bethesda InGame durch Verkäufe von Items zusätzliches Geld verdient. Dafür hat man auf das anfänglich geplante Abo-Modell verzichtet. Verkauft werden hier in erster Linie optische Items. Aber auch einige nützliche items, die das vorrankommen im Spiel deutlich erleichtern.

So kann man sich Haustiere, schnelle Reittiere, Reittier Upgrades, weitere Inhalte und sogar Tränke kaufen. Teilweise sind die Preise aber ganz schön dreist. Will man beispielsweise sein Reittier auf die maximale Stufe bringen, muss man um die 200€ investieren. Das kann man zwar auch mit InGame Gold machen, dauert so garantiert aber ein halbes Jahr. Da man jeden Tag nur 1 Mal zum Stallmeister gehen darf um Reitstunden in Auftrag zu geben.

[nextpage title=Start,Fazit]

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[b]Guter Start für ein MMO[/b]
Lobenswert war auch der Start des Spiels. Klar – es gibt einige Bugs. Einige davon auch ganz schön nervig. System funktionieren nicht. Warteschlagen bilden sich. Man kennt es wenn man auf dem PC schon mal in MMO´s hereingeschaut hat. Alles in allem läuft das Spiel aber doch schon sehr ordentlich. Dem PC sei Dank. Die Spieler dort waren quasi Beta-Tester. Durften allerdings im Gegenzug, unter sehr strengen Vorrausetzungen, ihre Charaktere übernehmen.

Technisch überzeugt das Spiel ebenfalls. Alles wurde gut animiert. Die Welt wundervoll designt. Man muss allerdings mit drastisch reduzierten Polygonen leben, was insgesamt einen „veralteten-eindruck“ der Engine erzeugt. Dies ist aber nötig um die großen PVP Schlachten darstellen zu können. Trotz der schon deutlich reduzierten Grafik kommt es auch so noch zu Framerateeinbrüchen.

Fazit: The Elder Scrolls Online wird mich persöhnlich wohl noch Wochen, wenn nicht sogar Monate oder Jahre beschäftigen. Aktuell muss ich mich immer wieder selbst ermahnen, meine sonstigen Aufgaben nicht hängen zu lassen. Noch die Quest, noch das Level, den Balken noch im XP Stand füllen. Ständig kommen neue Aufgaben auf mich zu und lassen mich meine Umwelt aktuell vergessen.

The Elder Scrolls ist garantiert nichts für Leute, die gerne Spieler in 3-4 Stunden durchgespielt haben. Da kommt ihr in Teso grade mal über den Prolog hinaus. Teso benötigt Zeit. Teso ist in einigen Mechaniken sehr fies. Und Teso macht aufgrund der Online-Anbindung immer wieder Problem. Aber verdammt! Trotzdem hat mich das Spiel momentan voll in Griff und ich begeistere mich immer mehr für alles in diesem Spiel.

Wer auch nur ansatzweise etwas mit RPG`s, MMO und co anfangen kann, sollte unbedingt zu diesem Spiel greifen.

Kaufempfehlung: JA!!!!!

Hinweis: Wir haben von Zenimax die Xbox One Imperial Edition zum Testen erhalten und dort einige Stunden gespielt. Aktiv Spiele ich jedoch auf der PlayStation 4, da mein Freundeskreis dort spielen wollte. Ich kann also sehr gut beide Versionen einschätzen und beide bedingungslos empfehlen!