The Escapists im Test

Autor des Artikels: Steven Wilcken

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Seit dem 12. Februar 2015 dürfen Xbox´ler und PC´ler in die Welt der Gefägnnis-Insassen eintauchen. Team 17 und die Moldy Toof Studios entführen Spieler in ihre ganz eigene Sandbox-Welt. Kann das Spiel hinter der Pixelfassade überzeugen oder solltet ihr lieber brav sein und dem Knast fern bleiben? Wir haben uns The Escapists auf Xbox One angesehen.

[b]Das Leben eines Insassen[/b]

The Escapists hat schon ein sehr eigenständiges Setting. Was macht ein Knacki den ganzen Tag. So viel wissen wir nun. Einen ziemlich strikten und engen Zeitplan einhalten! Das Leben eines knackies ist nämlich alles andere als einfach und langweilig. Eng beinander liegen Morgen-Appel, Frühstück, Mittagessen, Nachmittagsbeschäftigung und Abendappell. Nur selten und kurz hat man zwischenzeitlich mal 2 Stunden Freizeit. Das hält niemand auf Dauer durch, weshalb ein Ausbruch unausweichlich ist. Doch wie realisieren? Täglich haben wir nur knapp 5 Stunden Zeit etwas zu organisieren. Villeicht in der Nacht? Ja! Aber die Chance ist groß erwischt zu werden. Wir brauchen hier mehr als Glück.

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[b]Die perfekte Planung[/b]

Damit wir in diesem strengen Alltag überhaupt eine Chance haben einen Ausbruchsversuch zu planen, müssen wir zunächst erst mal an illegale waren kommen. Da gibt es im Knast so einige Insassen, die sehr nützliches zeug haben. Leider wollen diese aber auch viel Geld dafür oder müssen von uns überrumpelt werden. Auch dies benötigt jedoch viel Planung, da wir uns sonst mit den ständig anwesenden Wach-Polizistin anlegen müssen und hier meist den Kürzeren ziehen. Deshalb kann unser Plan anfangs nur sein – Warten! Geduld ist eine Tugend und wird in the Escapists irgendwann belohnt. Im optimalen Falle werden die Insassen, die wir aufs Korn nehmen wollen ohnehin von den Wachpersonal verprügelt und übernehmen damit unsere Arbeit.

Nun ist unsere Zeit gekommen und wir rauben dem „Opfer“ all sein Hab und Gut. Mit etwas Glück finden wir so illegale waren, die uns sehr nützlich beim Ausbruch sein können.

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[b]Der Weg zum Geld[/b]

Zusätzlich können wir unsere Planung vorantreiben, indem wir für unser Geld ein wenig arbeiten gehen. Jobs gibt es so einige, erfordern aber zusätzlich von uns, dass wir noch enger in den strafen Tagesplan eingebunden werden. Denn statt Nachmittagsfreizeit heißt es dann Arbeitszeit.

Doch bei einem Job müssen wir nicht nur an einen Ort gelangen, sondern auch aktiv im Spiel mitwirken. Als Beispiel sei hier die Wäscherei genannt, bei der wir Schmutzwäsche aufnehmen müssen und mit den 2 anwesenden Waschmaschinen, anschließend die Wäsche waschen müssen. Ist diese fertig muss die saubere Wäsche entnommen werden und in den Behälter für saubere Sachen gelegt werden.

Auf diese Weise muss ein recht straf geplantes Arbeitspensum erreicht werden. Schafft man es nicht dieses Arbeitspensum zu erreichen, werden wir aus dem Job geschmissen und bekommen womöglich auch noch ärger mit dem Wachpersonal. Von daher benötigt auch der Job beste Planung.

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[b]Die Kantine und der Schrank[/b]

Drei mal am Tag heisst es essen. Dann müssen wir möglichst schnell sehen, dass wir in die große Kantine kommen. Dort angekommen finden wir nicht nur alle Mithäftlinge vor, sondern auch eine Prallgefüllte Bestecksammlung, sowie essen. Essen nehmen wir zum Alibi und das Besteck lassen wir quasi mitgehen. Während Messer dazu dienen, schrauben zu lösen und so in den Luftschacht zu kommen, dienen Löffel dazu ein Loch zu buddeln. Doch sind diese Werkzeuge sehr ineffektiv und wir brauchen wirklich viel davon.

Gut das jeder Heftling auf seinen Zimmer ein Schrank hat, denn wir sogar frei platzieren dürfen. Löcher können wir so ganz einfach verstecken.

[b]Apell und Filzen[/b]

Doch sicher ist man auch dann nicht, denn zu jedem Apell sagen die Wachen einige Häftlinge an, deren Zelle am Tag gefilzt wird. Entsprechend empfiehlt es sich, illegale Gegenstände bei Mitinsassen zu verstecken. Doch auch hier ist vorsicht geboten, denn werden diese Zellen gefilzt, kommt es womöglich dazu, dass die Items weggenommen werden. Schnelles arbeiten ist also gefragt!

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[b]Die Nacht und Crafting[/b]

Eigentlich ist die Nacht zum Schlafen da und wir können schnell den Tag beenden um am nächsten Tag wieder unter neuen Bedingungen und mit gefüllten Besteck-Kasen, unseren Ausbruch weiter zu planen. Doch können wir mit etwas Vorbereitung die Nacht auch dahingehend nutzen, dass wir unheimlich viel Zeit bekommen um unsere Ausbruchspläne vorranzutreiben.

Alles was wir dafür machen müssen ist „Craften“. Denn in The Escapists haben wir ein Crafting-System, bei dem wir einige der zahlreichen Gegenstände miteinander kombinieren können. So gibt Beispielsweise Kissen, Decke, Kissen eine Nachtpuppe, mit der wir Wachpersonal täuschen können. Kissen und Decken klauen wir Tagsüber von anderen Heftlingen. Kombinieren diese und legen diese Puppe Nachts in Bett. Wir haben nun die Zeit uns frei zu bewegen, ohne Angst haben zu müssen dabei erwischt zu werden.

Decken können wir aber auch dafür nutzen um unsere Zelle abzuhängen. Dadurch erreichen wir dass das Wachpersonal keine freie Sicht mehr hat und wir in unserer Zelle Löcher graben können. Auch dafür ist die Nacht wirklich praktisch.

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[b]Händler und Aufgaben[/b]

Mithäftlinge sind aber nicht nur mögliche Opfer für unsere Pläne, sondern auch Lieferanten. Beispielsweise haben zahlreiche Häftlinge Aufgaben für uns. Diese werden ähnlich wie Quests in MMO´s durch ein grünes Ausrufezeichen über deren Köpfen angezeigt. Nehmen wir die Aufgabe an, müssen wir diese nur erfüllen und bekommen dann extra Items, Geld und so weiter.

Ein Insasse hat nicht nur Aufgaben, sondern auch reichlich illegale Waren. Dafür möchten diese Insassen entsprechend bezahlt werden. Dafür kommen wir so meist allerdings an sehr nützliche Gegenstände und können effektive Waffen bauen. Im optimalen Falle schaffen wir es so sogar, das Wachpersonal zu überrumpeln und uns eine seltene Wachman-Kleidung zu ergattern.

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[b]Technisches[/b]

Technisch zeigt sich The Escapists mit einer Stimmungsvollen Pixel-Kulisse im NES-Stil. Das ist nicht jedermanns Sache und benötigt ein wenig Eingewöhnungszeit. Da die Mechanik hinter dem Spiel aber sehr gut ist und die Lernkurve auch schnell anzieht, macht einen die Technik schon nach kurzer Zeit nicht mehr viel aus. Ganz im Gegenteil fühlt sich so vermutlich manch einer in die gute alte NES Zeit versetzt.

Allerdings zeigt sich das Spiel bei manchen Entscheidungen nicht ganz Konsequent. Oft schränkt uns das Spiel mit unseren Ideen ein. So dürfen wir unter Elektrozäunen nicht durchgegraben, obwohl dies vermutlich die einfachste Ausbruchsmethode wäre. Wir müssen uns strickt an das vorgegebene Muster halten, obwohl es davon zugegeben meist mehrere gibt.

Wertung der Redaktion:

[quote]
[b]Fazit: [/b] Wer hätte gedacht das hinter dieser Pixelfassade solch ein komplexes Spiel steckt, dass dank eines Crafting-Systems und einer klugen Spielmechanik so herausfordernd und motivierend ist? The Escapists macht nicht nur unheimlich Spaß, sondern ist auch ein verdammt kreatives Spiel. Klar mag die Technik hinter dem Spiel nicht jedermanns Sache sein, doch hat diese auch einen gewissen Vorteil. Denn die Darstellung lädt zur Fantasie ein. Und die Fantasie ist in „The Escapists“ ein wichtiger Bestandteil, denn nur so finden wir neue Wege um unser Ziel des Ausbruchs zu erreichen.Negativ bleibt, dass das Spiel eine enorm steile Lernkurve hat und wir vieles nur durch Scheitern lernen können. Dadurch wird die Spielzeit künstlich gestreckt, da wir so sehr oft von vorne anfangen müssen. Aber vermutlich ist dies sehr nah an der Realität…[/quote]

Wertung der Mitglieder: