Battleborn im Test.

Autor des Artikels: Steven Wilcken

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Battleborn im Test.

Wir haben die Chance von 2K erhalten Battleborn zu testen. Zum Test hat man uns sowohl PS4, als auch Xbox One Version des Spiels zur Verfügung gestellt. Doch Battleborn erscheint zu einem schwierigen Zeitpunkt. So viele „MOBA’s“ wie aktuell auf dem Markt sind und sich weiterhin in Planung befinden, Alphas, Betas oder in Pre-view Programmen stecken, muss man sich schon eine ganze Menge ausdenken um herauszustechen. Hat Battleborn dieses Potential gegen die Konkurrenz einen Schlagabtausch zu gewinnen? Wir klären dies im Test!

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[b]Mal wieder spät dran[/b]
Zugegeben, wir sind mit unseren Test mal wieder spät dran. Aber grade bei Battleborn haben wir gemerkt, dass sich die Frage um die Qualität dieses Titels nicht mit ein paar netten Ründchen beantworten lässt. Denn Battleborn hat viel Licht und viel Schatten und ist dermaßen komplex, dass vor allem Core-Gamer ihren Spaß damit haben dürften sich in die verwinkelten Skillsysteme und komplexem Gruppenmöglichkeiten des Titels hinein zu fuchsen. Abseits davon gibt es viel freizuschalten und diverse Modi.

Doch ganz ehrlich. Da draussen gibt es Free 2 Play Titel, die sich auch mit wenig geldlichen Mitteln spielen lassen und ähnliche Inhalte bieten. Warum also soll ich mich aktuell für Battleborn entscheiden, das zum Start satte 70€ von mir haben möchte? Vor allem bei haushoher Konkurrenz in Form von Overwatch oder Epics Versuch „Paragon“ (zumindest auf PS4/PC). Ihr seht – die Frage benötigt Zeit und wir versuchen sie heute zu beantworten.

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[b]Gearbox steckt drin[/b]
Eine gute Sache gleich zu beginn. In Battleborn steckt wieder viel „Gearbox“. Den deutlich abheben tut sich Battleborn aufgrund des Humors und der abgedrehten Helden die für Spiele des Entwicklers Gearbox üblich sind. Ganz in Borderlands Manier hat man hier ein cooles Setting abgeliefert und erreicht eine Grafikqualität, die man sich für einen Borderlandsnachfolger wünschen würde. Zudem wird euch in Battleborn neben einem umfangreichen Multplayer, auch eine Solokampagne geboten. Die kann nach Bedarf im Singleplayer oder sogar im Ko-op gespielt werden.

Abgeschlossene Matches oder Kampagenenlevel werden durch Erfahrung belohnt, das wiederum schaltet neue Helden frei. Jeder Held bringt einen einzigartigen Skillbaum mit sich und unterscheidet sich deutlich zu andere Helden. Entsprechend vielfältig können die Teams geformt werden. Ist man eher passiv, eher offensiv oder schaut man nach einem guten Mix aus allem? Und selbst in diesen Formen gibt es diverse Vor- und Nachteile. Macht man eher einen großen Flächenschaden oder sorgt man für Zielgerichteten-Schaden der dafür umso größer ist? Beschütze ich lieber mich oder stelle mich der Gruppe zur Verfügung? Eure Skillung entscheidet über viele Situationen und es wird immer wieder Situationen geben, wo die ein oder andere Skillung eben von Vorteil ist. Der Mix der Gruppe kann also durchaus entscheidend über Sieg und Niederlage eines Matches sein.

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[b]Lieber Ko-op?[/b]
Etwas anders sieht es bei dem Ko-op aus. Hier könnt ihr gemeinsam mit bis zu vier Spielern die Kampagnen Missionen angehen und diese im Ko-op absolvieren. Dafür gibt es auch wieder dicke XP. Außerdem bringt erst das gemeinsame Spielen in der Kampagne wirklich richtigen Spaß. Denn geht man diese allein an könnte man schnell ziemlich enttäuscht von Battleborn sein. Dieses Spiel ist defenitiv kein Single-Player Spiel, auch wenn man euch theoretisch die Möglichkeit dazu gibt.

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[b]Zahlreiche Jungfern-Fehler[/b]
Als neue IP und neues Spiel ist klar – so ganz ausgereift sind die Systeme noch nicht. Da wären beispielsweise das Matchmaking. Es kann vorkommen das ihr mit deutlich höheren, beziehungsweise deutlich tieferen Spielern in ein Team geworfen werdet oder gegen diese spielt. Das ist nicht wirklich optimal. Fraglich ob dies an zu niedrigen Spielerzahlen liegt um zu gewährleisten, dass zu jeder Zeit Matches aufgebaut werden können oder einfach das Match-Making noch etwas mehr Optimierung benötigt.

Selbes gilt für die Steuerung des Titels. Während des Spielens fragte ich mich immer wieder ob die Ego-Perspektive in Battleborn wirklich so klug gewählt ist. Immer wieder habe ich das Gefühl die Übersicht zu verlieren. Vor allem dann wenn ich diverse Fähigkeiten benutze. Die Third-Person-Perspektive wäre sicherlich die bessere Wahl gewesen, zur Not auch nur optional. Vielleicht kann man die noch hinzufügen?
Eine ziemlich blöde Stelle gibt es auch direkt am Anfang. Dort läuft ein unheimlich langes und ziemlich langweiliges Intro. Überspringen? Geht nicht! Minute um Minute muss man sich dieses Video anschauen, das aber wohl nur für richtige Battleborn Nurds von Bedeutung sein wird. Euch soll da nämlich die Story hinter Battleborn vermittelt werden. Allerdings erhält diese zu keiner Zeit im Spiel deutliche Höhepunkte und dient daher nur dazu, Battleborn einen Rahmen zu geben.

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[b]Technik[/b]
Auch technisch liefert sich Battleborn einige Patzer. Die Optik im allgemeinen hat sich zu Borderlands 2 natürlich drastisch gebessert. So wirklich Up-to-Date wirkt die Grafik hingegen aber nicht. Andere Spiele haben schönere Animationen, bessere Texturen und protzen mehr mit wunderschönen Panoramen. All das fehlt in Battleborn.

Fazit: Egal wie rum man es dreht. Battleborn wird in den nächsten Wochen und Monaten stark zu kämpfen haben. Schade ist – es handelt sich hier wahrlich nicht um ein schlechtes Spiel. Aber die Konkurrenz ist so stark, dass die Frage berechtigt ist, ob man Battleborn aufgrund der vielfälltigen Auswahl tatsächlich spielen sollte.

Klar – es gibt einige Punkte die durchaus interessant sind. Die vielen Charaktere die tatsächlich über eigene Skillbäume verfügen und die grundsätzlich soliden Spielmodi bauen eine gute Grundstrucktur. Allerdings möchte Gearbox für die Grundversion 70€ haben. Viel geld in einem Genre, dass aktuell vor Konkurrenz nur strotzt.

Am Ende ist es wohl ganz klar Geschmackssache welches Moba einem am besten liegt. Grundsätzlich bleibt zu sagen, dass sich Paragon, Overwatch, Battleborn und co allesamt genügend unterscheiden, dass man grundsätzlich alle mal ausprobieren sollte.

Battleborn hat durchaus seine Reitze, allerdings muss man sich diese erst hart erspielen. Bei der Konkurrenz vielleicht zu Mutig von Gearbox. Schade um ein grundsätzlich gutes Konzept, dass hoffentlich nicht fallen gelassen wird.

[b]Kaufempfehlung: Ja![/b]

Hinweis: Uns standen zum Test Xbox One und PlayStation 4 Version des Spiels zur Verfügung. Beide Versionen liefen sehr gut, weshalb ihr sowohl auf Xbox One, als auch auf PS4 ohne bedenken zugreifen könnt!