Mass Effect Andromeda im Test.

Autor des Artikels: Steven Wilcken

Mass Effect Andromeda kaufen: http://amzn.to/2gyPzo7

Mass Effect Andromeda im Test.

Mass Effect Andromeda ist seit einigen Tagen im Handel erhältlich. Vorab konnte man schon viel Kritik lesen. Doch ist Mass Effect wirklich schlecht oder waren die Erwartungen einfach zu hoch? Wir versuchen mit unserer Meinung ein wenig Klarheit zu bringen.

[b]Kleines Vorwort[/b]
Jup – wir sind spät dran mit einem solch wichtigen Test wie Mass Effect Andromeda. Das liegt aber zum einen daran dass wir im Gegensatz zu vielen anderen Redaktionen eine Disc Version erhalten haben und die erst ein Tag vor Release bei uns eintraf und zum anderen, dass Mass Effect Andromeda sehr umfangreich ausfällt und wir uns die nötige Zeit lassen wollten um am Ende auch wirklich eine Meinung vertreten zu können, hinter der wir abschließend stehen.

[b]Worum geht es?[/b]
Mass Effect Andromeda ist ein mutiger Neustart einer legendären SciFi-Rollenspiel Serie die uns in der letzten Generation (Xbox 360/PS3) begleitet hat. Allerdings hat sich Bioware ein paar Dinge einfallen lassen um das Konzept aus anderen Blickwinkeln darzustellen. Zum einen spielt die Geschichte nicht mehr in der Milchstraße, sondern die Menschheit macht sich auf den Weg neue Galaxien zu besiedeln. Was eignet sich da besser als unsere große Nachbargalaxie – Andromeda.

Aufgrund der Entfernung ist es daher einige hundert Jahre später, die wiederum überlebt werden konnten da man die zwischenzeit im Cryoschlaf verbracht hat. Und so kann man sich gut von der ursprünglichen Trilogy abkapseln, da die vergangenen Heldentaten zum einen weit entfernt liegen und vor uns eine völlig unentdeckte Galaxie vor uns liegt, die viele Geheimnisse bietet die wir als Vorhut Team erforschen müssen.

Lediglich Daten von Scans liegen uns vor und sagen uns, dass es in dem uns zugänglichen Andromeda Teil 7 bewohnbare Planeten gibt. Es liegt an uns Entscheidungen zu treffen welche Eigenschaften wichtiger sind, denn je nach Planet gibt es gravierende Vor- und Nachteile.

[b]Wir sind die Aliens und die Bewohner fühlen sich gestört[/b]
Schon in der erste Mission stoßen wir erstmals auf die Kett und dessen Archon-Anführer der sich schon zu Beginn zu unserem Hauptfeind entwickelt. Ein grundsätzlich bewohnbarer Planet wird von uns Erkundet. Allerdings scheinen auch die Kett an diesem Planeten interessiert zu sein und wollen eine Form Maschine beherrschen. Allerdings schafft es nicht der Archon, sondern unsere KI diese Maschine zu bedienen und damit gefährliche Stürme auf dem Planeten in Luft aufzulösen. Das scheint den Kett noch grimmiger zu machen.

Im Verlauf unserer Missionen über 7 bewohnbare Planeten und viele Nebenmissionen und Minispielen stoßen wir so immer wieder auf die Kett und müssen uns wohl oder übel mit ihnen Anlegen. Ein Rückzug ist keine Option, da unser Schiff havariert ist und dringend ein neuer Lebensraum gefunden werden muss. Diplomatie scheint keine Option zu sein.

[b]Erforsche und Erkunden[/b]
Allgemein sind die beiden Aspekte Erforschen und Erkunden sehr groß in Mass Effect Andromeda geschrieben. Nicht nur das wir Planete an sich erkunden, müssen wir uns auch immer wieder auf die Suche nach Materialien begeben. Diese wiederum können wir für Crafting nutzen. Für das Crafting können wir mit der Zeit immer mehr Rezepte freischalten, die wiederum neues Material brauchen. Es stimmt sich eine Such und Sammelstimmung ein welche die Aufgaben noch treibender macht.

Schon das Reisen zwischen den Welten ist dabei ziemlich Stimmig inszeniert. Wie schon in Vergangenen Zeit reisen wir über die Sternenkarte zwischen den Welten hin und her und können dabei auch neue Ortschaften entdecken und scannen. Belohnt werden wir auch bei diesen als Minispiel umgesetzten unterfangen mit Ressourcen.

[b]Optisch nicht überall Stark[/b]
Dabei fällt vor allem zu Beginn auf die groß die Qualitätunterschiede zwischen den Darstellungen ist. Während die Reise durch den Raum, die riesigen Schiffe wie die Nexus oder unser Fortbewegungsschiff mit deutlich kleineren Dimensionen – die Tempest, wunderschön design wurden. Wirken ausgerechnet die Charaktere in Mass Effect Andromeda Hölzern und damit etwas lieblos.

Das macht grade den Anfang schwierig. Wo sonst die synaptischen Charaktere dazu führten, dass man wissen wollte wie ihre Geschichte weiter geht, sind es in Mass Effect Andromeda vor allem die unendlichen Weiten die in einem solch glaubhaften Setting vermitteln, dass wir die jenigen sind die diese Welt erstmalig erforschen. Und da grade die Weltraumsettings und die Planete Atemberaubend designt sind und mit wundervollen Texturen daher kommen wirkt das alles so bombastisch dass es zumindest auf uns eine Sogwirkung hatte, immer wieder neue Welten und Ortschaften kennenzulernen.

Mass Effect Andromeda kaufen: http://amzn.to/2muUJBm

[b]Durchdachtes Kampfsystem[/b]
Aber es gibt noch weitaus mehr das begeistern kann, als nur das Setting mit den wunderschönen Welten. Auch das Kampfsystem ist in Mass Effect gelungen. Dank des neuen Jetpacks sind wir deutlich mobiler unterwegs und kämpfen nicht nur durch Deckung und Einsatz von Fähigkeiten. Richtig kombiniert können wir auch Angriffe von oben koordinieren und die Geschwindigkeit als taktisches Element einsetzen. Dadurch wirken Kämpfe abwechslungsreicher und taktischer.

Allerdings muss man sich ernsthaft nur auf den höheren Schwierigkeitsgraden auseinander setzen. In den unteren Schwierigkeitsgraden reicht es auch wenn ihr einfach mit euren Waffen auf die Gegner haltet oder euch an die Gegner schleicht um diese letztlich mit Nahkampfangriffen und schnellen Fertigkeiten aus den Schuhen zu hauen.

Allgemein müsst ihr euch ziemlich vielen „einfachen“ Gegnern stellen. Jedoch ist das spannende an Mass Effect Andromeda dass selbe kleine Nebenquests mit einem riesigen Bosskampf enden können und ihr so stets auf der Hut sein müsst, was nicht eventuell um die nächste Ecke oder auf/in der nächsten Ebene lauert.

Mass Effect Andromeda kaufen: http://amzn.to/2lXOSUz

[b]Spezialisierung in alle Richtungen[/b]
Dabei haben wir alle Freiheiten die man sich nur wünschen kann. Nicht nur dass wir wie in Biowarespielen üblich eine Menge Charaktere finden und in unsere Crew aufnehmen und mit ihnen Beziehungen sowohl in guter, als auch in schlechter Absicht aufbauen, sondern auch in Sachen Klassenwahl. Bioware gelingt es größtmögliche Freiheit zu demonstrieren und so gibt es nicht nur gut oder böse, sondern gleich vier Werte die wir mit geschickter Dialogführung zwischen den NPC’s steigern oder senken können. Am Ende können sich darauf wie üblich Liebesbeziehungen entwickeln die sehr innig sein können und auch zwischen gleichgeschlechtlichen Charakteren ausgelebt werden können.

Ähnlich Frei ist das Skillsystem, denn es gibt nicht mehr die alten Klassenmuster. Die alten Klassen wurden nun mehr oder weniger in Skillbäume gesteckt und wir können uns die besten Skills herauspicken und so einen eigenen Spielstil entwickeln. Da wir immer wieder mit dem Stand nach Ende des Spiels neu beginnen können, kann man dank „New Game +“ theoretisch auch alle Fähigkeiten lernen. Hat so aber eine ganze Menge Arbeit vor sich!

[b]Große Welten – langes Spiel[/b]
All dass führt euch durch riesige Welten und dutzende Minispiele in denen ihr viele Dialoge erlebt, spektakuläre Zwischensequenzen erlebt, euch vielleicht ein wenig über die blassen Charaktere ärgert aber dafür durch die wunderschön designten Welten und Weltraumansichten wieder entschädigt werdet.

Da die Welten wirklich riesig sind, steht euch auf ihnen auch der Nomad bereit. Ein unverzichtbares Toll um von A nach B zu kommen, denn mit ihm lassen sich kleinere Gefechte umfahren oder ihr könnt ihr sogar als Waffe nutzen indem ihr feindliche Einheiten einfach „überfahrt“.

Schon wenn ihr „schnell“ durch das Spiel wollt seid ihr so dutzende Stunden beschäftigt. Offiziell habe ich gelesen sind locker bis zu 80 Spielstunden möglich. Das klingt gut was!? Allerdings müsst ihr auch mit einem langsamen Aufbau der Hauptgeschichte leben. Bis ihr so richtig in die Geschichte einsinken könnt benötigt es einige Stunden.

[b]Multiplayer[/b]
Mass Effect Andromeda bringt auch einen Multiplayer Part mit sich. Der ist aber wieder einmal „extern“. Ihr könnt also nicht gemeinsam im Ko-op die Story erleben, sondern könnt einzelne extra für diesen Multiplayer ausgelegte Missionen erleben. Wir haben nicht sonderlich viel Zeit mit dem Multiplayer-Part verbracht, da immer noch im Singleplayer unglaublich viel zu machen ist. Das zeigt allerdings auch, dass uns der Singleplayer am Spiel hält.

Fazit: Mass Effect Andromeda ist Fluch und Segen zugleich. Klar ist – Bioware hat mit dem neuen Konzept ein ziemlich interessantes Thema angeschnitten. Eine neue Galaxie zu entdecken und quasi der erste zu sein der hier nun alles erforschen soll ist wirklich ein traumhaftes Thema für ein Sci-Fi Rollenspiel.

Schade ist allerdings dass man dieses Thema nicht noch größer und Runder umgesetzt hat. Wo Mass Effect drauf steht, erwartet man eben Grundwerte. Dazu gehören auch großartige Charaktere, tiefes Rollenspiel mit spannenden Missionen. Und genau in dieser Grunddisziplin liefert Bioware nicht die gewohnte Qualität, sondern verfällt ein wenig in Quantität.

Keine Frage! Mass Effect Andromeda hätte mehr Zeit bestimmt gut getan. Allerdings wäre es ein Fehler zu sagen, dass Mass Effect Andromeda dadurch ein schlechtes Spiel ist. Es ist ein mehr als spannender Neustart, der mit ein wenig Rücksicht auf die Schwächen des Spiels eine neue Sogwirkung entfalten kann.

Jeder der Rollenspiel mag und sich mit einem spannende Sci-Fi Setting auseinander setzen will wird Mass Effect Andromeda bestimmt lieben. Allerdings setzt eure Erwartungshaltung nicht zu hoch – denn das wird euch zwangsläufig enttäuschen.

[b]Kaufempfehlung: Ja – Rollenspiel/SciFi Fans sollten zugreifen und dieses Abenteuer erleben![/b]