Fallout 4 im Test

Autor des Artikels: Steven Wilcken

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Fallout 4 ist endlich erhältlich und knapp eine Woche nach Release haben wir das Spiel nun auch soweit gespielt, dass wir uns in der Lage fühlen einen Testbericht zu Fallout 4 zu veröffentlichen. Fallout 4 ist vielen Dingen grandios, hat aber leider auch Punkte wo die Erwartungshaltung nicht ganz erfüllt werden kann. Dennoch bleib Fallout 4 das Highlight zum Jahresende – wieso? Wir erklären es im Test!

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[b]Worum geht es?[/b]
Fallout dürfte den größtenteils der Spieler mittlerweile ein Begriff sein. Sollten sich dennoch Leser hier auf die Seite verirren, die mit dem Titel noch Garnichts anfangen können, gibt es hier einen kleinen Crash-Kurs in Sachen Fallout. Fallout ist neben The Elder Scrolls eine der großen Rollenspielmarken von Bethesda. Zuletzt konnte man dort mit The Elder Scrolls Skyrim einen großen Hit landen. Während The Elder Scrolls in einem Mittelalterlichen-Fantasy-Setting angesiedelt ist, beschäftigt sich Fallout 4 mit einer apokalyptischen Endwelt. Nuklear-Detonationen haben die Welt zerstört. Alles mutiert. Gefährliche Kreaturen und Strahlungsquellen machen die Umgebungen unsicher. Menschen kämpfen um das Überleben. Banden machen die letzten Städte unsicher und versuchen sie zu berauben.

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[b]So geht es los[/b]
Mittendrin sind wir als Spieler. Bevor man uns allerdings in die offene Welt entlässt, müssen wir erst einmal einen Charakter erstellen. Hier zeigt sich Bethesda sehr kreativ und gibt uns einen mächtigen Charakter-Editor mit, bei dem wir nahezu alle Details des Gesichts ändern können. Sind wir zufrieden geht es auch schon los. Schnell noch einen Namen gewählt und wir dürfen den Prolog spielen. In einer halben Stunde wird hier ein Scriptfeuerwerk abgefeuert, dass uns die Geschichte erklärt, wie es zur nuklearen Katastrophe kam und was die Motivation unseres Charakters ist, die weite apokalyptische Welt zu durchstreifen.

Nach gut einer Stunde dürft ihr euch dann in der offnen Welt bewegen. Natürlich werdet ihr auch hier erst mal an die Hand genommen und durch Markierungen geleitet. Schnell findet ihr einen ersten NPC wieder -> Codsworth euer alter Hausroboter! Er kümmert sich fortan um das bestehen eurer ersten Siedlung. Denn neben Rollenspiel ist Fallout 4 mit umfangreichen Sandbox-Tools ausgestattet. Und am Vault 111 (Der Bunker indem ihr die Nukleare Katastrophe überlebt habt) ist eure alte Heimat und damit eure erste eigene Stadt die ihr eigenhändig aufbaut.

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[b]Erkunden und Kämpfe[/b]
Doch zu bauen ist aktuell noch nicht viel, da uns dafür noch die Ressourcen fehlen. Deshalb entschließt man sich schnell die weitläufige Umgebung zu erkunden. Unser nächstes Ziel führt uns nach Concord. Eine andere naheliegende Stadt, in der sich Banditen aufhalten sollen. Hier finden wir unseren ersten Begleiter (Man kann Begleiter auswählen), den Hund Dogmeat. Er begleitet uns nun nach Concord. Hier liefern wir uns auch ersten Gefechte mit Mutanten und Banditen der Umgebung. Jedoch wird dabei schnell ersichtlich, dass die Egoshooter-Steuerung sehr eigenwillig funktioniert. Zielen fällt äußerst schwer. Ihr müsst verhältnismäßig nahe an Gegner heran um wirklich Schaden zu verursachen. Nahkampfangriffe sind sehr unpräzise und wirken fast nutzlos. Es benötigt eine ganze Zeit sich an diese Steuerung zu gewöhnen. Auch die Begleiter lassen sich schwierig Steuern und agieren nicht immer wie gewünscht.

Hinzu kommt, dass es in Fallout 4 kein Autoheal gibt. Das Spiel setzt auf alte Mechaniken und verlangt von euch, dass ihr Medikits verwendet. Natürlich sind die Medikits in der Apokalyptischen Welt eher rare verteilt. Umso wichtiger ist es, dass ihr schnell lernt mit der Steuerung umzugehen. Mit etwas Erfahrung lernen wir dann auch, dass Gegner spezielle Schwachpunkte haben, die wir gezielt angreifen können. Fallout 4 will gelernt und beherrscht werden.

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[b]Umgebung und NPC’s[/b]
Kurz darauf treffen wir auf die erste Gruppe fremder NPC`s. Hier könnt wir Dialoge führen, Entscheidungen treffen und unser großes Abenteuer beginnen. Möchten wir noch mehr über die Stadt, ihre ehemaligen Einwohner und die aktuellen Gegebenheiten erfahren, können wir die Umgebung weiter absuchen. Überall finden sich Terminals, die wir hacken und lesen können. Das empfiehlt sich schon allein um alle Ressourcen der Umgebung zu finden. Nur so findet man Naschhub-Munition, Medikits und andere seltene Ressourcen.

Nachteilig ist, dass uns die eigentlichen Dialoge wenig über die Geschichte der Ortschaften erzählen. Wer viel erfahren möchte, der muss viel lesen.

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[b]Wiederverwertung[/b]
Allgemein versucht das Spiel mit einfachen Mitteln immer wieder die Spielzeit zu strecken. Teilweise müssen wir innerhalb weniger Minuten, die Selben Aufgaben, nochmals erledigen. Allgemein halten sich kreative Quests eher im Hintergrund. Meist werden wir auf die Jagd geschickt. Töte X, finde Y. Zwar kommen wir so wirklich auf eine sehr lange Spielzeit, aber dadurch nutzt sich das Spiel mit der Zeit auch ab! Immerhin bietet uns das Spiel so viele unterschiedliche Aufgabenfelder, dass wir selbst dafür sorgen können die nötige Abwechslung zu erhalten.

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[b]Crafting, Händler und co[/b]
Vor allem im späteren Verlauf des Spiels. Denn mit zunehmendem Spielstand finden wir auch immer mehr Ressourcen, Händler und anderen Kram. Natürlich steigen wir auch im Level auf und beschäftigen uns so immer mehr mit unseren Charakter und unseren Hab-und-Gut. Zahlreiche Möglichkeiten bietet man uns um Waffen zu modifizieren. Unsere Charakter zu stärken. Natürlich dürfen wir auch Skills verteilen. Das Rollenspiel wurde in Fallout 4 mit vielen Facetten bedacht und dürfte Rollenspiel-Fans mehr als zufrieden stellen. Wer das System dann erst einmal verstanden hat, kann dank Handel großen Reichtum erlangen.

[b]Technik[/b]
Während wir bis hier hin viel Licht und wenig Schatten gesehen haben, ist es grade die Technik, die einige Abzüge in der B-Note kassiert. Das Problem an Fallout 4 ist nicht mal, dass es hässlich aussieht. Zwar ist die optische Darstellung nicht so Imposant wie ein The Witcher 3, aber es sieht immernoch stimmig aus. Vielmehr sind es die Animationen und die nicht stabile Framerate, die uns während des Tests immer wieder negativ aufgefallen sind. Wieso hat man Animationen so Hölzern kreiert? Wieso sackt die FPS Rate immer wieder so drastisch ein? Das sind Dinge die einem Entwickler doch auffallen müssen und wo man bessere Qualität abliefern kann? Vor allem wenn man bei der Optik insgesamt schon auf Sparflamme setzt.

Immerhin ist die Sprachausgabe, die Soundkulisse und die Musik wirklich Oberklasse. Hier zeigt sich, dass Qualität eben doch geht. Schade dass man das Niveau nicht auch bei der Grafik erreicht hat.

Fazit: Eins muss klargestellt werden. Unsere Kritik an Fallout 4 ist hier auf hohen Niveau. Ich denke jedem sollte bewusst sein, dass Fallout 4, verglichen mit anderen Spielen, ein grandioses Abenteuer ist, dass euch unheimlich viele Stunden unterhält. Allerdings war die Erwartungshaltung hinter Fallout 4 riesig. Als Hersteller großer Rollenspiele muss man eben auch liefern und das hat Bethesda mit Fallout 4 nicht in jeder Hinsicht.

Dennoch kommt man als Rollenspielliebhaber um einen Kauf nicht herum. Dieses Spiel ist so verdammt vielseitig, dass ihr euch die nächsten Wochen über Langweile nicht beklagen müsst. Habt ihr euch einmal in die Welt eingefunden, werdet ihr Fallout 4 nicht so schnell wieder verlassen. Da bin ich mir sicher!

In diesem Sinne kauft euch das Spiel. Es lohnt sich!

[b]Kaufempfehlung: Ja![/b]