Mad Max im Test

Autor des Artikels: Steven Wilcken

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Mad Max im Test.

Der September beginnt ganz im Sinne großer Open World Veröffentlichung. Metal Gear Solid ist ein Meisterwerk. Kann da auch ein Mad Max mithalten? Dieser Frage haben wir uns gestellt und beide Spiele einige Tage lang gespielt.

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[b]Worum geht es?[/b]
Mad Max dürfte den meisten Spielern bereits etwas sagen. Immerhin handelt es sich dabei um eine recht bekannte Filmreihe. Das Spiel hat aber nicht wirklich etwas mit den Filmen zu tun und nutzt nur dessen Lizenz. Auf Basis der Welt und der „Geschichte“ hat man sich ein paar Spielmechaniken ausgedacht und darauf eine offene Welt voller Aufgaben gestrickt. Geschichte ist dabei bewusst in Anführungszeichen gesetzt, denn wer hier tatsächlich Tiefgang erwartet sollte lieber nicht zugreifen. Grob gesagt geht es Max nämlich nur darum, dass eine Gang seinen V8 Motor klaut und er diese zurück haben möchte. Koste es was es wolle! Auf den Weg dahin wird er in zahlreiche Bandenkriege verstrickt, erarbeitet sich Ruf und Schrott. Schrott ist die Währung in Mad Max und ermöglicht es uns, unser eigenes Auto, unsere Waffen und unsere Fähigkeiten kräftig zu verstärken.

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[b]Geteilt[/b]
Doch wirklich frei sind wir am Anfang noch nicht. Die Entwickler von Avalanche lassen uns anfänglich in einem ausgetrockneten See auf Schrottjagd gehen. Eine hohe Mauer verhindert, dass wir über die Hälfte der Gebiete anfänglich erreichen und erst im Verlauf des späteren Spiels erreichen können. Dies hat aber auch seinen Grund, denn gegen die stärkeren Gegner hätten wir anfänglich noch keine Chance. Es benötigt einige Upgrades um dort genügend Waffenkraft entgegensetzen zu können.

Geteilt wie die Welt ist auch unser Gefühl zum Spiel. Die Jagd nach Schrott, das erarbeiten von Ruf und die Säuberung von Umgebungen machen durchaus Spaß. Die große Welt mit den vielen Icons und Aufgaben reizt auch unser Forscherdrang. Doch irgendwie machen wir das komplette Spiel nur das selbe. Es fehlt Abwechslung! Und das nicht nur beim Gameplay, sondern auch bei der Optik.

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[b]Immer gleich Einöde[/b]
Zugegeben. Avalanche hat Mad Max wirklich wunderschön hinbekommen. Die Einöde mit der wundervollen Farbgebung sieht toll aus. Die Weitsichten sind Spektakulär. Aber wir bekommen eben auch nichts anderes zu sehen. Irgendwann wirkt dies ein bisschen Ermüdend auf den eigentlich guten Gesamteindruck des Spiels.

Immerhin wechseln ab und an die Perspektiven. Jede Region hat nämlich ein „Luftballon“ mit dem wir in die Höhe steigen dürfen. Dies funktioniert ähnlich wie das Turmsystem aus Farcry 4. Oben angekommen können wir die Gegend auskundschaften und so Symbole freischalten, ohne die Orte bereisen zu müssen.

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[b]Eroberung eines Gebiets[/b]
Danach gehen wir auf die Suche nach dem vorherrschenden Warlord, der gerne wieder Ordnung in seiner Region hätte. Schalten wir kleine Banditen aus, steigt unser Ruf und zunehmend können wir uns freier in der Region bewegen. Außerdem gewährt uns der Warlord Zuflucht.

Wirklich angewiesen sind wir auf die Zufluchten allerdings nicht. Denn wir besitzen unseren eigenen Techniker, den wir direkt zu Beginn des Spiels antreffen und der uns die ganze Zeit begleitet. Er hält uns für eine Art Propheten und unterstützt uns deshalb bei dem Ziel das Super Auto zu bauen.

Treffen wir auf Gegner kämpfen wir meist mit den Autos. Einfaches Rammen ist schon sehr effektiv und lässt um uns herum zahlreiche andere Boliden explodieren. Gerne springen Gegner aber auch mal auf unser Auto. Glücklicherweise hilft hier die Schrotflinte, die man bereits aus den Filmen kennt. Aber auch Faustkämpfe kommen hier zum Einsatz. Das läuft dann ähnlich wie in Batman ab. Gezielt schlagen wir auf Gegner ein, Countern und steigern unsere Wut, die uns anschließend stärker werden lässt.

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[b]Verschenktes Potential[/b]
Mad Max macht Spaß. Mad Max ist aber zu einem ungünstigen Zeitpunkt gekommen. Denn aufgrund des Wüstensettings und der offenen Welt muss es sich vergleiche zu Metal Gear Solid gefallen lassen. Metal Gear hat aber deutlich mehr Möglichkeiten die auf den Spieler warten.

Das eigentlich traurige ist, dass Mad Max auch zahlreiche Möglichkeiten gehabt hätte, das Spieldesign viel Tiefer zu gestalten. Mad Max hätte dutzende Möglichkeiten für echtes Survival geboten. Das Spielgefühl wäre vermutlich ganz anders wenn Trinkwasser, Spritt und andere Ressourcen knapp wären und wir stets ums Überleben kämpfen müssten.

So gehen wir oberflächliche Missionen ab, entwickeln uns und unser Auto weiter und hangeln uns von Mission zu Mission. Und leider punktet das Spiel ebenfalls nicht mit einer deutschen Sprachausgabe. Darauf wurde verzichtet.

Fazit: Versteht dies nicht falsch. Mad Max ist bei weitem kein schlechtes Spiel. Es wurde nur zu einem falschen Zeitpunkt veröffentlicht und hat starke Konkurrenz, die viel mehr zu bieten hat. Das Reisen über die wunderschön gestalteten Einöde macht Spaß und bietet optische Highlights. Allerdings auch keine große Abwechslung.

Selbes Spiel bei den Missionen. Wir haben die Motivation uns weiter entwickeln zu wollen und machen deshalb immer wieder ähnliche Aufgaben. Das hält uns bei Laune, zeigt aber auch schnell Abnutzungserscheinungen.

Am Ende von 15-20 Stunden Spiel hat man dann endlich den V8 Motor zurück. Zu tun hat man dann zwar immer noch, denn das ein oder andere Update möchte noch finanziert werden oder die ein oder andere Region noch weiter erobert werden, aber alles bleibt oberflächlich. Schade!

[b]Kaufempfehlung: Ja, allerdings gibt es zur Zeit bessere Alternativen.[/b]